Die Bedeutungen des Wortes Bakschisch sind sehr vielfältig. Ursprünglich stammt das Wort aus dem Persischen und heißt übersetzt Gabe oder auch Geschenk. Man kennt das Wort Bakschisch im islamischen Raum als Almosen oder auch finanzielle Unterstützung. Reiche Gläubige werden angehalten, einen Teil ihres finanziellen Besitzes oder Einkommens an Bedürftige abzugeben.
In Indien kennt man das Wort Bakschisch ebenfalls und es stellt einen Gefallen dar oder soll helfen, Vorgängen der Verwaltung etwas auf die Sprünge zu helfen.
In Ägypten bezieht sich der Ausdruck Bakschisch auf das Trinkgeld, welches man für Dienstleistungen oder Gefälligkeiten zahlt. Dies hat dann nichts mit dem Ausdruck Schmiergeld zu tun, den man mit dem Begriff Bakschisch unter Anderem verbinden kann.
Das Wort Bakschisch wird jedem Ägypten Reisenden immer wieder begegnen, sei es bei Fotografieren eines Einwohners oder für ein Ständchen oder beim Taxifahren, Essen und anderen Gelegenheiten.
So gibt es Kinder, die in kleinen Booten fahren und sich an touristischen Booten anhaken, um etwas zu singen. Die kleinen Sänger erhalten Süßigkeiten oder eben auch ein Bakschisch. Wer mit einem Nilschiff fährt, wird an mancher Schleuse Händler sehen, welche ihre Waren hochwerfen um ein Bakschisch hinunter geworfen zu bekommen. Man sollte nicht erschrecken, wenn einer dieser Händler gleich hinaufklettert und an die Fenster der Schiffkabinen klopft.
Man sieht jeden Tag oftmals eine ausgestreckte Hand in der Verbindung mit der Frage „Bakschisch?“
Einige Anhaltspunkte zum Bakschisch:
-Man gibt 50 Cent oder zwei bis drei Pfund abhängig von der Situation und dem Gegenüber. Man muss nicht jedes Mal ein Trinkgeld geben.
-Eine kleine finanzielle Unterstützung in Form einer 1-Pfund-Note oder eines 50-Cent-Stückes kann wirklich weiterhelfen. Natürlich muss man gerade auf aufdringlichen Angeboten nachgehen, wenn man nicht möchte. Man kann einfach klar und deutlich „La Schokran“ sagen, was „Nein Danke“ bedeutet.
-Im Restaurant sind 10% des gesamten Rechnungsbetrages ein angemessenes Trinkgeld und sollte immer gerne gegeben werden, denn die Angestellten der Gastronomie sind wirtschaftlich auf diese Unterstützung angewiesen.
-Wer sich den Koffer tragen lässt, gibt 1 Pfund pro Gepäckstück im Standardhotel und 2 bis 4 Pfund im luxuriösen Umfeld.
-Im Friseursalon gibt man 1 Pfund
-Die Hotelreinigungskraft erhält 10 bis 15 Pfund pro Woche
-Für das Fotografieren und ähnliche kleine Gefallen gibt man 1 Pfund
- der Reiseleiter erhält von jedem Reisenden pro Woche 25 bis 40 Pfund
Die Umrechung beträgt für ein Pfund beträgt rund 15 Eurocent, was für deutsche Verhältnisse kein großer Betrag sein mag. In Ägypten liegen die Einkommen jedoch weit tiefer als in Deutschland, wenn man gedenkt, dass ein Ägyptischer Professor am Tag 30 Pfund verdient...
Foto: Egypt