Ägypten Eskalation Tote

Ägypten Eskalation Tote
"Verschwinde!" fordert das Banner der Demonstranten

Ägypten Eskalation Tote. Nachdem die Proteste in Ägypten zunächst meist friedlich verliefen, gab es in der Nacht eine Eskalation, bei der es Verletzte und Tote gab.

Kairos Zentrum ist gezeichnet von blutigen Straßenkämpfen, die mindestens sechs Todesopfer forderten. Der Tahrir-Platz war Ort der schlimmsten Straßenkämpfe seit Beginn der Proteste. Anhänger der Regierungspartei sollen zusammen mit zvil auftretenden Polizisten gegen die Protestierenden vorgegangen sein .In den Morgenstunden hat sich die Lage zwar wieder etwas beruhigt, jedoch ist kein Ende der Auseinandersetzung absehbar.

Am Vortag eskalierte die Lage nach dem Gewaltausbruch und Mubarak-Unterstützer sowie Oppositionsanhänger lieferten sich mit den Protestierenden äußerst brutale Straßenschlachten.

Nachdem der Tagesanbruch etwas Ruhe brachte, hielten die Kämpfe dennoch an. In den frühen Morgenstunden gab es weitere Todesopfer. Vier Menschen sollen durch Schussverletzungen gestorben sein, so berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Arabija und berief sich dabei auf Augenzeugenaussagen. Mehrere Verletzte gab es und wie es schien, griff die Armee nicht in das Geschehen ein.

CNN berichtete, dass Maschinengewehre abgefeuert wurden und es überall Verwundete gäbe. Die Anhänger von Präsident Hosni Mubarak sollen angeblich die Gegner des autokratischen Präsidenten beschossen haben. Mit Pferden sollen die Zivl-Polizisten in die Menge geritten sein und brutal gegen die Menschen vorgegangen sein. Verletzte würden direkt auf der Straße versorgt, die Ärzte nähten dort auch Wunden. Rettungswagen fuhren vor. Moscheen wurden zu Lazaretten umfunktioniert und die Rettungswagen kamen oft kaum durch zum Tahrir-Platz.

In den Morgenstunden fielen weitere Schüsse, Menschen sollen gelyncht worden sein. Man soll sie in Gassen gezogen und getötet haben. Mit Pisolen sollen sich Menschen gegenüber gestanden haben. Andere sind mit Keulen und Steinen bewaffnet. Die Armee hielt sich weiterhin zurück, auch wenn sie mit Panzern und LKW vor Ort sind. Kurzzeitig hat die Armee Straßensperren mit LKW errichtet, die jedoch angegriffen wurden.

Es sah nach Bürgerkrieg aus, was man nachts im Fernsehen auf dem Platz der Befreiung sehen konnte. Molotow-Cocktails flogen durch die Nacht, Steine wurden geworfen und man hörte Schüsse. Tränengas wurde von der Armee auf dem tahrir-Platz eingesetzt und Barrikaden sowie brennende Fahrzeuge bestimmten das Bild am zentralen Platz. Nahe Al-Dschasira befand sich eine Regimekritikerin, die schluchzend "die Welt" um Hilfe für die oppositionellen anflehte. Ein Demonstrant wurde von der ARD zitiert:"Die Leute, die hier sind, sagen: 'Wir bleiben!' Wenn es sein muss, sind wir bereit hier zu sterben."

Inzwischen gibt es mindestens sechs Todesopfer und über 1.500 Verletzte.

Die USA versucht weiterhin, auf die Regierung Ägyptens einzuwirken, nachdem Mubarak die Einflussnahme Obamas zurückgewiesen hatte. US-Außenministerin Hillary Clinton führte ein Telefonat mit dem ägyptischen Vizepräsidenten, in dem sie eine Untersuchung der Übergriffe in Kairo verlangt hat. Clinton verurteilte die "schockierende" Gewalt und betonte die Pflicht der ägyptischen Regierung, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, so Außenamtssprecher sagte Philip Crowley laut der Nachrichtenagentur Bloomberg. Vertreter der US-Regierung fordern einen ruhigen Weg zur Veränderung und die Ebung des Wegs in Richtung einer Demokratie in Ägypten.

Oppositions-Vertreter Mohammad ElBaradei forderte die Armee auf, jegliche Angriffe der Mubarak-Unterstützer auf die Demonstranten zu verhindern. Man müsse eingreifen, um die Menschen zu schütze."Es gibt eindeutige Beweise, dass die Polizei ihre Männer in Zivilkleidung auf die Demonstranten gehetzt hat", so der Friedensnobelpreisträger.

Nach der Eskalation der Proteste in Kairo, Ägypten, ist unsicher, wie sich die Lage weiter entwickelt und ob es weitere Tote oder Verletzte geben wird. Nun sieht es nicht mehr so aus, als gäbe es eine Chance auf einen friedlichen Weg zur Demokratie.

Saskia Epler

Foto: Essam Sharaf CC Lizenz

Datum: 03.02.2011

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