Tutanchamun war Inzestkind

Schädel des Tutanchamun im Röntgenbild
Schädel des Tutanchamun im Röntgenbild

Ergebnisse der DNA-Untersuchung Tutanchamuns liegen vor:
Der junge Pharao entstammte einer Inzestbeziehung

Viele Vermutungen und Legenden rankten sich um den frühen Tod des Pharao und ebenso um seine Herkunft. Beide Fragen erhielten am 17. Februar 2010 Antworten durch die Zusammenarbeit zahlreicher Forscher. Zwischen beiden Fragen und den Antworten besteht ein interessanter Zusammenhang:

Der Mumienforscher Albert Zink von der Europäischen Akademie Bozen teilte mit, dass die Eltern des Pharao wohl Geschwister waren. Er sagte, diese inzestiöse Herkunft des Pharao könnte die Ursache mehrer Missbildungen des Pharao sein und damit sein frühes Versterben mitverursacht haben. Er hatte eine Gaumenspalte und einen Klumpfuß, sowie die Köhler-Krankheit, bei der die Knochen mit der Zeit immer schlechter über das Blut mit dem nötigen Sauersatoff versorgt werden.
Ebenfalls theoretisch möglich wäre es, dass Echnaton mit einer seiner Töchter Tutanchamun zeugte.
Eine solche Inzestverbindung war zur Zeit des Pharao unter den Herrschenden nicht unüblich- der soziale Inzest führte häufig zu Geschwisterehen und auch zu Vater-Tochter-Ehen, denen man eine Blutreinigung zuschrieb. Dennoch ist bis heute ungeklärt ob die Vater-Tochter-Ehen überhaupt vollzogen wurden. Auch den Geschwisterehen könnten staatsgeschäftliche Gründe vorausgehen. Da die Verbindung mit der weiblichen Herrschaftslinie für einen Pharao unerlässlich war, kam es zu Verbindungen innerhalb der Familie, die ihre Macht, ihr Vermögen, den Landbesitz und ihren Einfluss natürlich stets erhalten wollte.

Im Jahre 1324 vor Christus starb Tutanchamun, der an der schweren Köhler-Krankheit litt, welche das gesamte Skelett schwächt. Man fand die genetischen Marker verschiedener Erreger, zu denen auch die des hoch bedrohlichen Malaria-tropica--Parasiten Plasmodium falciparum gehören im Körpergewebe des Pharao. Die Stöcke, welche man als Teil der Grabbeigaben gefunden hat, weisen zudem auf einen geschwächten Zustand des jungen Mannes hin. Den Beinruch, welchen man vor Jahren nachgewiesen hatte, kann man vermutlich auf einen Sturz zurückführen. Die schwere Erkrankung an Malaria tropica in Verbindung mit der Knochenschwächung haben schließlich den frühen Tod des Pharao herbeigeführt- so nimmt an an.

Wer waren die Elter Tutanchamuns?
Wie bereits vielfach vermutet war der Vater des Pharao Echnaton, der nicht nur körperliche Ähnlichkeiten aufwies und die Blutgruppe Tutanchamuns teilte, sondern eben auch den genetischen Fingerabrdruck. Die Mutter des berühmten Kindherrschers ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die Mumie KV35YL, die auch unter der Bezeichnung „Younger Lady“ bekannt ist. Noch nicht geklärt ist, ob die Younger Lady Nofretete war.

Mit dem spektakulär gutem Zustand des genetischen Materials eröffnet sich für die Forscher nun eine ganz neue Dimenson ihrer Arbeit, die sich nun Nofretete widmen will. Die Mumienforscher Albert Zink und Carsten Punsch freuen sich: „Wir hatten das Glück, diese einzigartige Studie durchführen zu können, die ein jahrhundertealtes Rätsel über die Familienverhältnisse des weltberühmten Pharaos Tutanchamun gelöst hat. Und wir forschen weiter. Nofretete steht noch aus...Wir haben gerade erst ein neues Universum betreten!"

Foto: Crucifixion

Datum: 18.02.2010

Kommentar (0)

Keine Kommentare

News

Ägypten Mubarak Übergabe an Suleiman
Ägypten steht weiterhin im zeichen der proteste, auch wenn Mubarak die macht an seinen Vize Suleiman übergab. Suleiman ist nun der Regierende und Mubarak nur noch pro forma Präsident von Ägypten.
Teilreisewarnung für Ägypten
Teilreisewarnung Ägypten gilt für Kairo, Alexandria, Suez. In anderen Regionen gelten weiterhin die Reisehinweise, insbesondere für Ferienregionen am Roten Meer.
Ägypten Eskalation Tote
In kairo, Ägypten kam es auf dem Tahrirplatz zu einer Eskalation, die Tote und Verletzte brachte. Die Lage in Ägypten ist nach der Eskalation gegen Morgen ruhiger, aber e sist unsicher, ob die Straßenkämpfe weitere Tote als Opfer fordern werden.